Ich kann nichts Gutes entdecken
Elmira Ismayilova, Mutter der inhaftierten Journalistin Khadija Ismaiyilova, über Aserbaidshan und die Europaspiele
nd: Europas Sportler feiern in Baku die ersten Kontinentalspiele, Ihre Tochter sitzt hier als politischer Häftling im Gefängnis. Wie geht es Ihr dort?
Ismayilova: Ich besuche sie jeden Donnerstagnachmittag im Bakuer Untersuchungsgefängnis. Mein Sohn fährt mich zu Ihr, ich bringe Ihr Essen und etwas Geld, damit sie es gut hat.
Wie sind die Haftbedingungen?
Nun, sie ist in einer Zelle mit vier Frauen untergebracht. Es gibt ein Fenster, das immerhin morgens geöffnet, aber abends geschlossen wird. Alles ist okay, es gibt eine Toilette und eine Dusche in der Zelle.
Die Regierung Aserbaidshans feiert die Spiele als großen Erfolg Ihres Landes. Hatten Sie jemals Lust, sich einen der Wettkämpfe anzusehen?
Nein. Keinen einzigen. Nicht die Wettkämpfe und auch nicht die Eröffnungszeremonie.
Dort hat Lady Gaga John Lennons »Imagine« angestimmt, was angesichts rund 100 politischer Flüchtlinge und starker Repressionen zynisch klang....
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