Regierung stellt nur kurzfristige Krisen ruhig
HWWI-Chef Henning Vöpel über eine drohende Wachstumsschwäche sowie Chancen und Risiken der Digitalisierung
Henning Vöpel leitet das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut. Wir sprachen mit dem Wirtschaftsexperten über Wachstumsschwäche, die alternde Gesellschaft und fehlende Investitionen.
nd: Deutschlands Wirtschaft wächst mit rund zwei Prozent vergleichsweise kräftig. Doch Sie warnen vor der »unterschätzten Gefahr« einer strukturellen Wachstumsschwäche. Warum?
Vöpel: Die derzeit gute Konjunktur versperrt den Blick auf die vor uns stehende Wirklichkeit: dass wir in zehn, zwanzig Jahren deutlich geringere Wachstumsraten zu erwarten haben werden. Dafür gibt es strukturelle Gründe. Besonders aufgrund der demografischen Entwicklung werden wir in Zukunft weniger investieren können und an Innovationsfähigkeit verlieren.
Ist die Alterung der Gesellschaft nicht auch eine Chance, etwa für neue Jobs im Dienstleistungsbereich?
Doch, auf jeden Fall. Es wird neue Geschäftsmodelle und Märkte geben. Aber es werden durch die Digitalisierung auch Arbeitsplätze im Nied- riglohnsektor verloren gehen. Kurzum: Die Gesellschaft steht vor Chancen, aber auch vor Risiken, die sich aus dem Zusammenspiel von Digitalisierung und demografisc...
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