Trübe Aussichten für das Strandbad Müggelsee
Die Anlage verfällt, über eine Sanierung streiten die Verwaltungen
Die seit Jahren diskutierte Sanierung des verfallenen Strandbads Müggelsee geschieht frühestens in einigen Jahren. Der Senat und der Bezirk Treptow-Köpenick wollen die erforderlichen acht Millionen Euro nicht ausgeben, und für die Suche nach einem privaten Betreiber fehlen weiterhin Voraussetzungen, über die sich die zuständigen Stellen schon lange streiten. Derzeit wird nur die bröckelnde Betonkante am Wasserzugang des Badegeländes am Nordufer des Müggelsees abgerissen.
Die Berliner Bäder-Betriebe gaben die 1929 gebaute Anlage im Jahr 2006 an den Bezirk ab. Der Eintritt ist seitdem kostenlos, aber das Gebäude samt Terrasse verfällt zunehmend.
Für einen privaten Investor lohne sich die Sanierung derzeit nicht, weil das Bad rechtlich eine Sportanlage sei und nur für gemeinnützige Zwecke verwendet werden dürfe, sagte Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD). Seit mehr als drei Jahren gebe es einen Antrag an den Senat, zumindest das Gebäude zu entwidmen, also rechtlich anders zu definieren, um einen privaten Betreiber zu finden, der zugleich renoviert. Die Strandfläche mit den sanitären Anlagen soll weiterhin für die Öffentlichkeit nutzbar sein.
Der stellvertretende Senatssprecher Bernhard Schodrowski bestätigte: »Der bebaute Bereich mit Terrasse ist dringend sanierungsbedürftig und soll nun in Erbpacht mit Bauverpflichtung privat vergeben werden.«
Nun streiten sich die zuständigen Senatsverwaltungen für Inneres und Sport sowie für Stadtentwicklung um das Vorgehen. Sport-Staatssekretär Andreas Statzkowski (CDU) sagte, eine Debatte um eine Machbarkeitsstudie sei beendet und die nötige Mitzeichnung der Stadtentwicklungsverwaltung in Aussicht gestellt worden. »Wir werden ein neues Schreiben aufsetzen, so wie wir es damals im Oktober 2014 gemacht haben, und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz um Mitzeichnung bitten.«
Im nächsten Schritt könnte der Senat dem Abgeordnetenhaus einen Beschluss vorlegen, mit der sich die Ausschüsse für Stadtentwicklung und Sport befassen würden. Schließlich müsste das Landesparlament der sogenannten Teilentwidmung zustimmen. Wann damit zu rechnen sei, bleibe offen, sagte Statzkowski. dpa
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