Kratzer am Lack

Die Ausstellung »Singapur Unheimlich« zeigt soziale und urbane Brüche im Musterstadtstaat auf

Singapur ist Europäern meist nur als glitzernde Wolkenkratzerkulisse, als aufgeräumter Stadtstaat mit drakonischem Rechtssystem, vielleicht noch als globaler Finanzplatz und Glücksspielmekka bekannt. All dies ist in der Vorstellung mit blankgewienerten Oberflächen verbunden.

Ein ganz anderes Singapur ist in der Ausstellung »Singapur Unheimlich« in der ifa Galerie in der Linienstraße zu erkennen. Unheimlich ist dabei weniger im Sinne von gespenstisch zu verstehen, selbst wenn Ho Tzu Nyen in seiner sehr atmosphärischen Videoarbeit »Erde« mythische Gründergestalten zu erwecken und in Einklang mit heutigen Anzugträgern zu bringen versucht. »Unheimlich« zielt vielmehr auf die Abwesenheit eines »Heims« ab. Ganz pragmatisch wird dies an der kühlen Inszenierung der kleinen Neubauwohnung sichtbar, in der die Künstlerin Geraldine Kang einmal sich selbst als Fremde und ein anderes Mal die in Depression verfallene und dem Tode entgegenkommend...


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