Iris P. belastet ihre Vorgesetzten

Je tiefer gebohrt wird, desto mehr Fragen wirft der Einsatz einer verdeckten Ermittlerin in Hamburg auf

  • Gaston Kirsche, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

In der Hamburger Spitzelaffäre soll nun die Innenrevision Rechtsverstöße der Polizei bei der Ausforschung der linksradikalen Szene aufarbeiten. Den Betroffenen wäre ein Untersuchungsausschuss lieber.

Seit vor sieben Monaten eine Gruppe in Hamburg enthüllte, dass es sich bei der linken Aktivistin Iris Schneider um eine Beamtin des Landeskriminalamtes (LKA), Abteilung Staatsschutz, handelt, tauchen immer mehr Teile des Puzzles auf. Iris P. alias Iris Schneider forschte von 2001 bis 2006 verdeckt die Szene der Stadt aus. Jetzt räumte sie das erste Mal ein, was die Recherchegruppe aus dem Umfeld der Roten Flora im November öffentlich gemacht hatte: Sie war im besetzten autonomen Zentrum Rote Flora, in queer-feministischen Gruppen, in subkulturellen Zusammenhängen und beim selbstverwalteten Radio Freies Sender Kombinat (FSK) aktiv.

Während die Polizei seit Januar nichts mehr verlauten ließ und die Landespolitik sich nach der Bürgerschaftswahl Mitte Februar mit einer rot-grünen Koalition neu aufstellte, war der ausgeforschte Sender FSK aktiv: Die feministische Redaktionsgruppe veröffentlichte am 8. Mai das ausführliche Dossier »Ausg...


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