»Setzen Sie mich auf Ihre Liste, Frau Rosh«

Vor 50 Jahren erschien das berühmte Braunbuch über die Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik

  • Matthias Krauß
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Selten hatten Bücher eine so durchschlagende und nachhaltige Wirkung wie dieses. Und das, obwohl die darin beschuldigte Seite vorgab, sich darum nicht im geringsten kümmern zu wollen. Am 2. Juli 1965 legte Albert Norden der Öffentlichkeit das Braunbuch vor. Untertitel: »Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik - in Staat, Wirtschaft, Verwaltung, Armee, Justiz, Wissenschaft«. Darin wurden über 2000 Biografien von Menschen aufgelistet, die maßgebliche Positionen in der westdeutschen Demokratie innehatten und denen die Autoren vorwarfen, zuvor Nazi- und Kriegsverbrecher gewesen zu sein.

Die Welt wusste danach: Die Bundesrepublik Deutschland war zwar kein faschistischer Staat, aber sie war ein Staat, in dem sich einstige Faschisten wohl und geborgen fühlen konnten, in dem sie ihre Seilschaften ausprägen und sich sowie ihre Mittäter wieder in Entscheidungspositionen hieven konnten. Was die Qualität und den Wahrheitsgehalt betra...


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