SYRIZA droht die doppelte Demütigung

Griechenlands konservative Kräfte wittern ihre Chance und fordern eine »Regierung der nationalen Verständigung«

  • Anke Stefan, Athen
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

SYRIZA muss sich nicht nur der Gläubigerforderungen erwehren. In Athen und Brüssel bringen sich die konservativen und liberalen griechischen Parteien in Stellung.

Hunderttausende Menschen in Griechenland sind de facto bereits aus dem Euro geflogen: Fast 389 000 Anträgen auf humanitäre Hilfe aus dem insgesamt 200 Millionen Euro umfassenden Notprogramm wurden bis zum vergangenen Freitag stattgegeben. Betroffen sind fast 650 000 Menschen, die Lebensmittelgutscheine, Strom oder einen Mietzuschuss beantragt haben. Umgerechnet stehen für jeden Notleidenden 315 Euro über das Restjahr verteilt zur Verfügung. Sollte es zum »Grexit« kommen, wäre dies ein noch kleinerer Tropfen auf den heißen Stein.

Derartige Entwicklungen aber scheinen im Poker um Reformen und Kürzungen, die Griechenland vornehmen soll, nicht relevant zu sein. Angesichts der verhärteten Fronten in den Verhandlungen und trotz der immer neuen Sparforderungen der Gläubiger sprachen sich vor allem die konservativen Oppositionsparteien dafür aus, die Vorgaben zu akzeptieren. Die linke Regierungspartei SYRIZA werde ihre Wahlversprechen kau...


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