Nach Pegida weniger Touristen
Übernachtungszahlen in Dresden gingen zurück
Dresden. Nach den fremdenfeindlichen Pegida-Demonstrationen verzeichnet Dresden erstmals seit sechs Jahren weniger Touristen. Wie die Marketing GmbH der Stadt am Mittwoch mitteilte, wurden von Januar bis April 999 657 Übernachtungen gezählt, fünf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Die Gründe für diese Entwicklung seien vielschichtig, erklärte die Dresdner Marketing-Chefin Bettina Bunge. »Sie reichen von fehlenden Großkongressen in dem Zeitraum, über schlechtes Wetter bis zu den negativen Dresden-Nachrichten aufgrund der Pegida-Demonstrationen«, so Bunge. Zugleich appellierte sie: »Dresden zu meiden, um sich vermeintlich politisch korrekt zu verhalten, wäre das falsche Signal.« Wegen der Pegida-Demonstrationen seien vor allem die Gäste aus dem Inland weggeblieben.
Aus dem Ausland sei das Minus vornehmlich auf den starken Rückgang aus Russland wegen des Rubelverfalls und der schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zurückzuführen. Das beträfe jedoch derzeit mehrere touristische Ziele, nicht nur Dresden, fügte Bunge hinzu. Noch im Jahr 2014 sei in Dresden ein Rekordergebnis von 4,44 Millionen Übernachtungen erzielt worden.
Pegida versammelte bei Demonstrationen im Januar in Dresden bis zu 20 000 Teilnehmer. Am vergangenen Montag beteiligten sich noch etwa 900 Menschen an der Demonstration. epd/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.