Rahmbutter, drei D-Mark

Die Währungsunion, der Konsum von Mönchwinkel und ein Dachbodenfund

Mit der Erinnerung ist es ein bisschen wie mit dem Grund eines Sees: Im Laufe der Zeit kommt immer noch eine neue Schicht obendrauf und wenn das Sediment später aufgewirbelt wird, gerät manchmal etwas durcheinander. Aber vielleicht war es wirklich so: Am Tag nach der Währungsunion war ich im Dorfkonsum in Mönchwinkel, einem kleinen Ort südlich von Berlin, wo wir im Sommer wohnten. Für einen Jugendlichen war Einkaufen damals trotz der politischen Umstände keine besonders aufregende Sache. Der kleine Laden bestand praktisch nur aus anderthalb Räumen, am Eingang stapelten sich wie immer die Kästen mit den gläsernen Milchflaschen, gleich daneben stand die Registrierkasse, es war noch keine elektrische.

Was eine Währungsunion war, hatte man natürlich auch längst verstanden. Wie viel Geld auf welchem Konto im Verhältnis 1 zu 1 umgetauscht wurde, war damals fester Bestandteil von Alltagsgesprächen. Natürlich haben sich praktisch nur die ...


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