Operation D-Day
Die D-Mark-Ära begann für »Neues Deutschland« mit harten Existenzkämpfen. Von Wolfgang Hübner
Als die D-Mark am 1. Juli 1990 über die DDR kam, ging es dem »Neuen Deutschland« wie allen Firmen im Osten des geteilten Landes: Es war von einem Tag auf den anderen dem freien Markt ausgesetzt. Der Schutzraum einer eigenen Währung war aufgebrochen, Kosten, Einnahmen und Gehälter bewegten sich plötzlich in einem ganz anderen Rahmen, und auch der bald gesamtdeutsche Zeitungsmarkt fächerte sich erheblich auf.
Ohnehin traf die Währungsunion das »ND« in einer schwierigen Phase. Die zu DDR-Zeiten überdimensionierte Belegschaft von Redaktion und Verlag musste - auch angesichts des rapiden Auflagenverlustes - verkleinert werden, inhaltlich rang das einstige Zentralorgan um ein neues Selbstverständnis, um ein neues Verhältnis zur PDS, deren Eigentum die Zeitung immer noch war, um eine neue journalistische Haltung. Die Post sollte bald nach der deutschen Vereinigung den Zeitungsvertrieb sowohl an eigenen Kiosken als auch in der Frühzustell...
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