Vorgeschmack auf Tortenschlacht

Warum die Währungsunion mies machen? Immerhin fing alles doch ganz schön an. Von Uwe Kalbe

Alle meckern auf die Währungsunion - nach 25 Jahren ist es dafür zu spät. Es wird Zeit, die Dinge positiv zu sehen! Die Währungsunion war nicht nur eine logistische Meisterleistung; auf einen Schlag wurden 180 Milliarden D-Mark in den Osten gekarrt. Sie machte die Menschen zudem glücklich, versöhnte sie, machte sie gleich, verschaffte ihnen ein Gefühl der Macht. Für einen winzigen Augenblick.

Was sollte schlecht sein an einer harten Währung, wenn man selbst sie in der Hand hält? Wer als DDR-Bürger beim Urlaub im »sozialistischen Ausland« die Erfahrung gemacht hatte, dass Westdeutsche am Restauranttisch nebenan beinahe unterwürfig bedient wurden und man selbst eher geringschätzige Behandlung erfuhr, brauchte charakterliche Stärke oder einen festen Klassenstandpunkt. Selbst der DDR-Führung galt die eigene Währung als minderwertig. Mit allen verfügbaren Mitteln harte Währung zu erwirtschaften, so lauteten immer wieder die Devisendire...


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