Verlierer der Einheit

In Bischofferode zahlten die Kalikumpel für die Einheit mit ihrem Arbeitsplatz. Von Sebastian Haak

  • Sebastian Haak
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Um an das Schicksal der Kalibergleute von Bischofferode zu erinnern, eignen sich viele Jahrestage. Immer im Dezember kann man daran denken, dass es dieser Monat war, in dem den Kumpeln des Schachts im Eichsfeld verkündet wurde, dass sie arbeitslos würden. Am 10. Dezember 1992 war das. Am 31. Dezember 1993 wurde der Schacht dicht gemacht. Dazwischen lagen die dramatischen Tage, an denen Bilder entstanden, die um die Welt gingen: Eigentlich kräftige Männer, abgehärtet vom Schuften unter Tage, liegen auf Pritschen, abgezehrt, weil sie im Hungerstreik für ihren Arbeitsplatz sind. Auf einer der Liegen haben sie ein künstliches Skelett platziert. Es trägt einen weißen Kali-Arbeiterhelm.

Auch der 1. Juli eignet sich, um an das Schicksal der Bergarbeiter zu erinnern. Nicht nur an ihr Schicksal. Sondern an das, was mit der Wende in der ostdeutschen Industrie von Rostock bis Sonneberg, von Bad Salzungen bis Görlitz geschah: Das Sterben taus...


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