Herzensmenschen hinter Zaun
Ungarn schließt seine Grenzen für Asylbewerber
Ungarns Regierung von Viktor Orbán hält trotz Kritik aus Brüssel an seiner Position fest, aus anderen EU-Staaten kommende Flüchtlinge nicht mehr aufzunehmen.
»Wir sind wohl Herzensmenschen, aber nicht hirnlos«, betonte Viktor Orbán beim EU-Gipfel am Donnerstag in Brüssel. Nach dem Prinzip der christlichen Barmherzigkeit müsse den Flüchtlingen geholfen werden, aber vor denen, die aus finanziellen Gründen oder in Hoffnung auf ein besseres Leben nach Ungarn kommen, müsse die ungarische Regierung das Land und seine Bewohner beschützen, erläuterte er. Diesbezüglich erwarte er keine Unterstützung von außen, sondern meint, dass »jeder seine eigenen Grenzen verteidigen soll«. Alle, die das Land betreten, seien Wirtschaftseinwanderer.
Orbán redet nicht in die Luft: Seit vergangener Woche laufen die Vorbereitungen für die Errichtung eines vier Meter hohen, 175 Kilometer langen Zauns an der serbisch-ungarischen Grenze. Denn die Anzahl der Asylbewerber in Ungarn steigt an. Laut des ungarischen Zentralamts für Statistik (KSH) und der Analyse des ungarischen Helsinki-Komitees wurden im Frühjahr 2015...
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