Die Kunst des Abschiednehmens
Bernd Zeller über Stefan Raab, Karl-Eduard von Schnitzler und die Ära der Aufhörparolen
Im Fernsehen tut sich was. Ein paar Moderatoren haben ihre Abschiede angekündigt. Thomas Gottschalk, Günter Jauch und jetzt Stefan Raab. Doch Abscheid heißt leider nicht immer, dass man sie nicht mehr im Flimmerkasten sieht.
In unserem heutigen Bericht widmen wir uns dem als beispielgebend angesehenen Abschied des Fernsehunterhalters Stefan Raab als ein solcher. Irgendetwas macht er natürlich weiter, er hört nur damit auf, es im Fernsehen zu tun.
Hier wünschen manche wahrscheinlich eine Erklärung, was Stefan Raab eigentlich genau gemacht hat. Er war im Fernsehen. Für die jüngere Generation ist das entscheidend, Älteren kommt es noch darauf an, womit. Er hat in seiner Sendung »TV total« im Privatsender Pro7 ein Konzept aus dem DDR-Fernsehen adaptiert und wie im damaligen Format namens »Der schwarze Kanal« Ausschnitte aus dem bundesdeutschen Fernsehen mit bissigen Kommentaren versehen. Um noch billiger Sendeminuten zu füllen, hat er manches davon musikalisch aufbereitet oder die Leute aus den Fernsehschnipseln ins Studio zum Gespräch geholt. Ähnlich wie beim »Schwarzen Kanal« wurden die Sendungen anschließend in den sozialen Gruppen ausgewertet, ebenfal...
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