Island jagt wieder Finnwale

Fischereiministerium rechtfertigt die Tötung der Tiere mit Tradition

  • Bengt Arvidsson, Stockholm
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Isländische Fangschiffe sind ausgelaufen, um Finnwale zu erlegen. Die Nachfrage nach dem Fleisch ist gering. Proteste von Tierschützern und Tourismusbranche stoßen in Island trotzdem auf Unverständnis.

Die Jagd läuft. Unter lautstarkem Protest von Tierschützern sind am Sonntag die Schiffe Hvaldur 8 und Hvaldur 9 aus dem Hafen von Reykjavik ausgelaufen, um Finnwale abzuschießen. Dabei ist abschießen noch immer die richtige Beschreibung: Wie bei Moby Dick werden Harpunen benutzt. Diese werden heute von schwenkbaren Sockeln abgeschossen, haben kanonenähnliche Stoßkraft und explodieren zudem im Körper des Wals, damit sich zahlreiche Widerhaken ins Fleisch bohren können.

Die auch in Bezug auf Fluchtstrategien erstaunlich intelligenten Meeressäuger haben, einmal von so einer Harpune getroffen, kaum noch eine Chance zu entkommen. »Obwohl die Explosivharpune nur aus einem bestimmten Winkel abgefeuert werden darf, halten sich Waljäger in der Praxis nicht daran. Oft zielen sie ungenau und feuern zu früh ab. Die Harpunen treffen deshalb oft nicht die lebenswichtigen Organe und die Tiere sterben einen qualvollen Tod«, sagt Biologin Sandra A...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.