Ministerin distanziert sich vom Energie-Kompromiss

Bundesumweltministerin Hendricks erinnert an Klimaschutzzusage in Elmau / Ehemaliger Umweltminister Töpfer sieht Vereinbarung nur als Zwischenschritt

Verzicht auf eine Strafabgabe für alte Kohlekraftwerke, Verlegung teurer Erdkabel beim Stromnetzausbau: Die Energie-Kompromisse der Koalitionsspitzen kommen die Verbraucher teuer zu stehen. Die Kritik ist groß - und reicht bis in die eigenen Reihen.

Berlin. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ist auf Distanz zu den energiepolitischen Beschlüssen des Koalitionsgipfels gegangen. Die Union habe mit ihrer Ablehnung der Kohleabgabe »eine deutlich teurere Alternative erwirkt«, schrieb die SPD-Politikerin in einem Gastbeitrag für die »Welt« (Freitag).

Der Stromsektor erbringe nur einen Teil der eigentlich erforderlichen 22 Millionen Tonnen CO2-Minderung, kritisierte Hendricks und stellte weitere Regulierungen in Aussicht: »Allen Beteiligten muss klar sein, dass der Kohlestromsektor daraus keineswegs den Schluss ziehen kann, auch in Zukunft von seiner Klimaschutzpflicht verschont zu werden - ganz im Gegenteil!«

Die Spitzen der großen Koalition hatten in der Nacht zum Donnerstag vereinbart, auf die umstrittene Strafabgabe für alte Kohlekraftwerke zu verzichten, mit der der Ausstoß von Kohlendioxid reduziert werden sollte. Um die Klima-Ziele zu erreichen, setzen Union u...


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