Import, Export und Transport
Das Thema Migration und Flucht mit Interesse erkundet: Matthias Dell über den Schweizer Tatort »Schutzlos«
Der deutsche Paternalismus im Drei-Länder-Projekt »Tatort« hört auf den Namen Synchronisation. Seit je werden die Luzerner Fälle auf schweizerdeutsch gedreht und im SRF-Sendegebiet auch so ausgestrahlt. Für den »Großen Kanton«, also Deutschland, muss dagegen nachvertont werden, weil Untertitel als schwer vermittelbar gelten.
Die deutsche Synchronisation des Luzerner »Tatort« erfährt in der aktuellen Folge nun einen Höhepunkt. Es begibt sich nämlich, dass unter Drogensüchtigen ermittelt werden muss. Drogensüchtige sind keine Nachrichtensprecher, die Artikulation leidet, aber schlimmer als unter jedem drogenbedingten körperlichen Verfall leidet sie hier unter der im Studio vorgenommenen Nachvertonung. Alles, was sonst schon stört am nachträglichen Drüberreden - die widersprüchlichen Lippenbewegungen, der dumpfe Sound, das anhelvetisierte Hochdeutsch - wird bei dem erstbefragten Drogenuser getoppt: Der hört sich an, als habe ihn jema...
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