Des Finanzministers letzter Coup
Mit Yanis Varoufakis tritt die herausragende Figur des Konflikts um die Krisenpolitik ab. Sein Nachfolger Euklides Tsakalotos wird wohl nicht viel anders machen
Selbst noch seinen Rücktritt hat man Yanis Varoufakis vorgeworfen. Sein Nachfolger kann nicht mit mehr Milde der Medien rechnen.
Montagmorgen, der 6. Juli. Eine Minute nach halb Acht schreibt Yanis Varoufakis im Kurznachrichtendienst Twitter seine letzte Botschaft im Amt: »Kein Minister mehr!« Der griechische Politiker, auf den in den letzten Monaten die grellsten Scheinwerfer gerichtet waren, der am vehementesten kritisiert wurde, dem die größten Sympathien zuflogen – er kündigt am Tag nach dem für die SYRIZA-geführte Regierung so erfolgreichen Referendum seinen Rücktritt an.
Varoufakis hatte vor der Volksabstimmung angekündigt, im Falle eines Ja zur Gläubigerpolitik zurückzutreten. Nun tat er es in der Stunde der Sieges - und so öffnete sich das Feld der Interpretationen weit. In seiner Erklärung hatte er darauf verwiesen, dass er bald nach der Bekanntgabe des »OXI« (Nein) auf »eine gewisse Präferenz einiger Eurogruppen-Teilnehmer« hingewiesen worden war, die nicht länger mit ihm verhandeln wollten. Dass es zwischen dem Ökonomie-Professor und anderen Fina...
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