Sechs Szenarien für Griechenland

Nach dem Referendum: Wie könnte es wirtschaftlich und finanziell weitergehen?

Niemand weiß mit Gewissheit, wie es in Griechenland weitergeht. Bisher gab es keinen vergleichbaren Fall in einer Währungsunion. »nd«-Redakteur Kurt Stenger wagt den Blick in die Glaskugel.

1. Geordneter Grexit

Geht es nach Ifo-Chef Hans-Werner Sinn, so lassen sich die griechischen Probleme ganz einfach lösen: »Die Drachme sollte sofort als virtuelle Währung eingeführt werden. Alle Verträge des Landes einschließlich der Schuldverträge mit Ausländern sollten umgewandelt werden. Das würde den griechischen Staat und die griechischen Banken wieder flüssig machen.« Dies wäre der Grexit - das Ausscheiden aus der Währungsunion, das nur die griechische Regierung beschließen könnte. Aufgrund der unklaren Rechtslage müsste Athen womöglich sogar die EU verlassen.

Die Befürworter eines solchen Schrittes erhoffen sich davon, dass die absehbare Abwertung der Drachme die Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Wirtschaft stärkt und einen Exportboom nach sich zieht. Dabei handelt es sich aber um eine rein modellhafte Annahme, die mit der Wirklichkeit der griechischen Volkswirtschaft wenig zu tun hat. Diese ist bei Konsumgü...


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