Ein Vierteljahrhundert Protest im Bankenviertel
Die Ordensleute für den Frieden sind der festen Überzeugung, dass der Kapitalismus mit dem christlichen Glauben unvereinbar ist
Eine Gruppe gläubiger Christen streitet für eine gerechte Weltordnung - und tritt dabei Politik, Kirchen und Konzernen auf die Füße.
Wie Unruhestifter sehen sie nicht aus, die meist älteren Damen und Herren, die sich an diesem Tag Mitte Juni vor der Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main versammelt haben. In Freizeitkleidung und zum Teil im Habit, könnte man sie für eine Gruppe versprengter christlicher Pilger halten, die sich im Weg geirrt haben. Wären da nicht die Plakate und Transparente, die zeigen, dass sie genau da sind, wo sie hinwollen. Seit nunmehr 25 Jahren treffen sie sich hier jeden ersten Donnerstag im Monat zu Mahnwachen gegen das kapitalistische Wirtschaftssystem.
»Diese Wirtschaft tötet« steht auf ihren Schildern oder auch »Unser Wirtschaftssystem geht über Leichen«. »Weil wenige reich sind, sind viele arm« mahnt ein großes Kreuz, während eine Slumhütte, die »Villa Armut«, die Not der Menschen im Süden symbolisiert. Ein »Tor der Hoffnung« zeigt, dass man auch bei der 300. Mahnwache durchaus noch an Veränderung der bestehenden Verhältni...
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