Auschwitz-Prozess: Nebenklage kritisiert Versagen der Justiz
Anwalt nennt die von der Staatsanwaltschaft geforderten dreieinhalb Jahre für »nicht akzeptabel«
Lüneburg. Im Auschwitz-Prozess gegen den früheren SS-Mann Oskar Gröning haben Anwälte der Nebenkläger die deutsche Justiz kritisiert und ein höheres Strafmaß gefordert. Es habe schon immer die Möglichkeit gegeben, auch kleinere Mittäter wegen Beihilfe zum Mord zu verurteilen, sagte der Jurist Cornelius Nestler am Mittwoch vor dem Landgericht Lüneburg in seinem Plädoyer. Bei dem organisierten Massenmord habe es sich um eine zusammenhängende Tat gehandelt, betonte er. Die Justiz hätte das große Verbrechen nicht in kleine, jeweils nachzuweisende Einzeltaten atomisieren dürfen. Nestler sprach von einem »jahrzehntelangen Versagen der Justiz«.
Die Ank...
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