Fremdenfeinde haben viele Facetten
Rassisten sind längst nicht nur dumpf und prollig auf der Straße anzutreffen, sondern auch in der Politik und den Behörden, meint Sebastian Friedrich
Seit Wochen gehen in Freital Neonazis, Hooligans und besorgte Normal-Rassisten gegen eine Flüchtlingsunterkunft auf die Straße. Auf den Kundgebungen der Flüchtlingsgegner sind unverhohlene »Ausländer raus«-Rufe zu vernehmen, und es wurden in der sächsischen Kleinstadt bereits Flüchtlinge von herumziehenden Neonazis verprügelt. Auch auf einer Bürgerversammlung, die am vergangenen Montag stattfand, gab es Anwesenden zufolge tumultartige Szenen. Diejenigen, die für Empathie mit den Flüchtlingen warben, wurden niedergebrüllt, während es immer wieder großen Applaus für Heimgegner gab.
So richten mittlerweile Dutzende Fernsehteams ihre Kameras auf das ehemalige Hotel, in dem 280 Flüchtlinge untergebracht sind. Journalisten schrieben bereits vorab von einer Pogromstimmung und verglichen Freital mit Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen, jene Orte, die sich als Sinnbilder für den aufkeimenden militanten Rassismus zu Beginn der 1990er Jahre...
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