Ausweisung am Traumstrand
Italienische Bürgermeister erlassen rassistische Verordnungen, um Migranten aus Urlaubsorten zu vertreiben
Der Bürgermeister des ligurischen Luxus-Badeorts Alassio ist sehr um seine Bürger und die reichen Touristen besorgt. Flüchtlinge, die keinen Gesundheitspass vorweisen können, sind unerwünscht.
Oh ja, Enzo Canepa, Bürgermeister von Alassio an der Costa Azzurra westlich von Genua, hat ernsthafte Sorgen. In einer offiziellen Verordnung verbietet der italienische Amtsträger den »Personen ohne festen Wohnsitz«, die »aus afrikanischen, asiatischen und südamerikanischen Ländern kommen«, den Aufenthalt in seinem schönen Badeörtchen. Um doch mal am Strand spazieren gehen zu können, müssen sie einen Gesundheitspass vorweisen, in dem mit Stempel und Siegel verbrieft ist, dass sie keine ansteckenden Krankheiten haben. Und das - so heißt es wörtlich in dem Regelung - weil es »in jenen Ländern zahlreichende Infektionskrankheiten gibt, wie zum Beispiel Tuberkulose, Krätze, HIV und dort immer noch - wie von der Weltgesundheitsorganisation attestiert - die schwere Ebola-Epidemie wütet«.
Die Polizisten des Ortes mit seinen 11 000 Einwohnern sollen also auf Anhieb erkennen, wer aus den »bösen« Ländern kommt, diese Leute anhalten, nach dem...
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