Chinesische »Milchstraße« bleibt vorn
Auch deutscher Rechner in den Top Ten der Supercomputer
Frankfurt am Main. An der »Milchstraße« kommt vorerst niemand vorbei. Zum fünften Mal in Folge hat es der Supercomputer »Tianhe-2« aus China auf den ersten Platz in der Liste der weltweit schnellsten Superrechner geschafft.
Tianhe - zu deutsch Milchstraße - ist an der Universität für Verteidigungstechnologie in Guangzhou im Einsatz und rechnet mit 33,86 Petaflop (Billiarden von Kalkulationen) in der Sekunde. Auch Deutschland ist unter den Top Ten vertreten: Auf dem neunten Platz rangiert die Rechenanlage Juqueen, die IBM für das Forschungszentrum Jülich gebaut hat. Der Superrechner schafft eine Rechenleistung von 5,0 Petaflops.
Europas schnellste Rechenanlage steht in der Schweiz. Im Supercomputing Center (CSCS) in Lugano steht die Anlage vor allem für Forschungsprojekte und beispielsweise Wettervorhersagen zur Verfügung. Sie ist im Ranking aktuell auf dem sechsten Platz gelistet und kommt auf eine Leistung von 6,27 Petaflops.
Als Neueinsteiger hat es »Shaheen II« aus Saudi-Arabien mit einer Leistung von 5,53 Petaflops auf den siebten Platz geschafft. Die Anlage des US-Herstellers Cray steht in der Universität für Wissenschaft und Technologie in Jeddah. Japan ist unter den Top Ten weiterhin mit seiner Fujitsu-Anlage Riken vertreten. Das System am Institut für Computerwissenschaft erreicht eine Leistung von 10,51 Petaflops.
Die übrigen fünf Plätze unter den Top Ten belegen Anlagen aus den USA, ganz vorn auf Platz zwei Titan von Cray im Oak Ridge National Laboratory (17,59 Petaflops) und auf dem dritten Platz der Supercomputer Sequoia von IBM in Livermore mit 17,17 Petaflops.
Noch immer sind die Vereinigten Staaten das Land, das die meisten Rechner in der Liste der Top 500 beisteuert, die Zahl der Platzierungen nimmt jedoch ab. In der aktuellen Liste kommen 231 Rechenanlagen aus den USA, im November 2013 waren es immerhin noch 265.
Lange hatte der Computerkonzern IBM als Hersteller die Liste dominiert. Inzwischen steuert Hewlett-Packard mit 177 Anlagen 35,4 Prozent bei. IBM folgt mit 108 Systemen und 21,6 Prozent. Der US-Hersteller Cray hält mit 71 Supercomputern einen Anteil von 14,2 Prozent.
Die Liste der Top 500 schnellsten Rechner wird alle sechs Monate im Rahmen der International Supercomputer Conference herausgegeben, die abwechselnd in Deutschland und in den Vereinigten Staaten stattfindet. Diesmal war Frankfurt am Main der Gastgeber. Die Liste geht zurück auf die Initiative des Mannheimer Informatikers Hans Werner Meuer, der im Januar 2014 starb. dpa/nd
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