Hinauf, hinauf – bis Wolke 9?
Andreas Dresen inszenierte an der Bayerischen Staatsoper »Arabella« von Richard Strauss
Ausflug ins Opernfach: Filmregisseur Andreas Dresen inszeniert in München die Oper »Arabella« von Richard Strauss. Das Werk aus dem 19. Jahrhundert verleiht Dresen dabei aktuelle Züge: Finanznot und Statusverlust machen aus allen Kontakten verkrampftes Kalkül.
Wer in dieser Inszenierung Geldscheine in die Hand nimmt, sieht nicht glücklich aus. Und das Licht hat den blauen Anschein einer galaktischen Ausleuchtung, die den Gesichtern Zukunft einschreibt: Totenbleiche. Filmregisseur Andreas Dresen inszenierte - im Bühnenbild von Mathias Fischer-Dieskau, in der Lichtregie von Michael Bauer - an der Bayerischen Staatsoper München »Arabella« von Richard Strauß. Zunächst wie Sägezähne ragen Treppenstufen im Schlagschattenambiente. Halbe Treppe sozusagen. Später dann sichtbar: zwei große einander kreuzende Treppen - darauf hastend, kann sich die Oper herrlich nervös umsehen: Wo geht’s hier zu »Cabaret«? Und wo zu einem Ort, der wirklich einer wäre? Denn Hotelhalle oder Vorsaal der nuttigen Wiener Fiakerball-Szenerie - das ist nur eine Welt der Unörtlichkeit, des Transits der zermixten, zertricksten, verflixsten Gefühle.
Dresen zieht die Oper aus dem 19. herüber ins nächste Jahrhundert. Zwanzige...
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