Zu wenig Zertifikate »abgewrackt«

EU-Kommission stellte Pläne zur Reform des europäischen Emissionshandels vor

  • Vorn Jörg Staude
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die EU will den Handel mit CO2-Zertifikaten neu regeln. Doch die Reform sorgt nicht für angemessene Preise, fürchten Kritiker.

Als mit der Finanzkrise 2008 die Wirtschaft am Boden lag, erfand die Bundesregierung die »Abwrackprämie«. Und es funktionierte: Die Herausnahme hunderttausender alter Autos brachte, auch weil der Autobau ein Kernstück der inländischen Industrie ist, die Wirtschaft in Gang.

Seit 2008 steckt auch der europäische CO2-Emissionshandel in der Krise. In Erwartung eines hohen Wachstums waren zu viele und oft auch noch kostenlose Emissionszertifikate ausgegeben worden. Am tiefsten Punkt der Preiskurve waren für ein Zertifikat, das Unternehmen das Recht gibt, eine Tonne CO2 auszustoßen, knapp vier Euro zu zahlen. Am Mittwochvormittag lag der Preis an der Leipziger Börse EEX bei gerade einmal 7,70 Euro.

Der niedrige Preis würde nicht stören, wäre der Emissionshandel nicht das wichtigste Instrument, damit Europa seine Klimaschutzziele erreicht. Seit Jahren verlangen deshalb Umweltverbände und Experten, dass die Zahl der Zertifikate drast...


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