Angehörige von NSU-Opfer brüskiert
Hessen: Behörde verweigert Aufenthaltsgenehmigung
Emine Baş ist die Schwiegermutter von Enver Simsek, der das erste Opfer der NSU wurde. Jetzt schieben sich verschiedene hessische Instanzen die Verantwortung für ihre Aufenthaltsgenehmigung zu.
Es mutet fast schon grotesk an: Im Tauziehen um Aufenthaltsgenehmigung und Krankenversicherung für die gesundheitlich angeschlagene Schwiegermutter eines Opfers der Neonazi-Terrorbande NSU schieben sich verschiedene hessische Instanzen derzeit gegenseitig die Verantwortung zu. Emine Baş ist die Schwiegermutter von Enver Simsek, der im September 2000 in Nürnberg getötet wurde. Der Blumenhändler gilt als erstes Mordopfer des NSU.
Die 1937 geborene Frau blieb ihrem Heimatdorf in der Türkei verbunden, als ihr Mann in den 1970er Jahren im hessischen Friedberg bei einer Baufirma anheuerte. So blieb es auch, als später die erwachsenen Kinder ebenfalls nach Westdeutschland auswanderten.
Emine Baş ist inzwischen Witwe und durch einen Schlaganfall pflegebedürftig. 2013 reiste sie mit einem Touristenvisum in die Bundesrepublik ein, seither hält sie sich bei ihren Kindern im Wetteraukreis auf, die sich um die kranke Mutter kümm...
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