ZDF-Bunkerjournal
Robert D. Meyer über die bildungsbürgerliche Überheblichkeit des ZDF-Nachrichtenchefs
Verstehen Sie, was in den Nachrichten über Grexit, Schuldenschnitt, ESM-Kredite und »faule Griechen« erzählt wird? Vielleicht ist ihnen die Welt einfach zu komplex geworden, glaubt der Nachrichtenchef des ZDF, Elmar Theveßen.
Hätte der Autor dieser Zeilen nicht vor Jahren den Mainzer Lerchenberg besucht, er wäre der festen Überzeugung: Die Kollegen des ZDF haben ihre Sendeanstalt in eine hermetisch abgeriegelte Bunkeranlage verwandelt, deren Sehschlitze als letzter direkter Kontakt zur Außenwelt verrammelt wurden. Das Öffentlich-Rechtliche – und deren Nachrichtenformate im Speziellen – geben sich ausgesprochene Mühe, ihre Zuschauer als von der Realität überforderte Wesen darzustellen. Mit jener besonders in bildungsbürgerlichen Gefilden beliebten These schlägt ZDF-Nachrichtenchef Elmar Theveßen in der aktuellen »Zeit« kräftig auf das intellektuelle Fassungsvermögen seiner Zuschauer ein: »Man kann klar sagen, dass es diesen Eskapismus gibt, die Mehrheit der Menschen flieht vor komplexen Dingen«, so Theveßen im Interview.
Und anstatt sich zu fragen, warum es zu dieser Flucht kommt, legt der Journalist nach und attestiert, die Lerchenberger merkten im Alt...
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