Die Vergangenheit als Kampfplatz
Eine Studie untersucht 25 Jahre Aufarbeitung des DDR-Sports und der Nachwendezeit in Thüringen
Das sportpolitische Erbe in Thüringen nach 1989 ist ein politischer Kampfplatz. Eine neue Studie nimmt die Transformation des Thüringer Sports in den Blick - und wird selbst zum Teil des Streits.
In keinem anderen Bundesland wird der Streit um die Leistungssportgeschichte und die Lehren, die für Gegenwart und Zukunft aus ihr gezogen werden sollen, so scharf geführt wie in Thüringen. Auf der einen Seite stehen die kontinuierlichen Erfolge über den Systemwechsel von 1989/90 hinweg bis heute: Sportler und Sportlerinnen aus den Bezirken Erfurt, Gera und Suhl hatten großen Anteil am »Sportwunder DDR«. Im Wintersport stehen Thüringer Athleten bis heute an der Weltspitze, so zum Beispiel im Biathlon. Gleichzeitig lassen sich in Thüringen wie durch ein Brennglas die Schwierigkeiten eines differenzierten Blicks auf den DDR-Sport beobachten. So stammen einige der entschiedensten Kritiker der Dopingvergangenheit der DDR, wie die ehemaligen Leistungssportler Ines Geipel oder Henner Misersky, aus Thüringen. Sie treffen in den Sportverbänden bis heute auf Trainer und Funktionäre, die ihrerseits Mitwirkende am Spitzensportsystem der DDR waren...
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