Die Erben von Attilas vierzehntem Sohn

Wie Martin Leidenfrost einen ethnischen Konflikt auslöste und der medialen Meute eines Moguls in die Augen schaute

  • Martin Leidenfrost
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Letztes Jahr löste ich unversehens einen ethnischen Konflikt in Rumänien aus. Ich hatte ein harmloses Feuilleton über das Szeklerland geschrieben, über die Forderung dieser ungarischen Sprachinsel nach Autonomie und über die bestürzende Unkenntnis, welche die Szekler von ihren rumänischen Nachbarn in den Ostkarpaten trennt. Antena 3, der Nachrichtensender des Medienmoguls Dan Voiculescu, schnitzte daraus mit mutwillig montierten Zitaten eine nationale Erregung.

Darauf tat ich viele Tage nichts anderes, als Beschimpfungen meiner Person zu lesen. Von ungarischer Seite kam einiges, aus Rumänien brach eine Lawine über mich herein. Rumänische Online-Kommentare erkannten in mir einen »Kraut-Nazi-Penner«, »einen Scheiß-Visionär, von den Ungarn bezahlt«. Jemand wandte ein: »Seit wann interessiert uns, was eine österreichische Skandalnudel schreibt, die wie ein Zigeuner mit Zelt in verschiedenen Staaten lebt?« Ein anderer: »Dieser Herr Mar...


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