Der Osten zieht an

Immer mehr Jugendliche aus dem Westen wollen zwischen Rostock und Ilmenau studieren

  • Harald Lachmann, Leipzig
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Noch vor wenigen Jahren hatte ein Studium im Osten Deutschlands für westdeutsche Abiturienten viel mit Exotik zu tun. Inzwischen profiliert sich gerade Sachsen zur europäischen Ingenieursschmiede.

Mit einem grünen Trabbi waren Tim Vollmer und zwei seiner Freunde daheim im Rheinpfälzischen abgeholt und nach Leipzig kutschiert worden: Man wollte ihnen so das Abenteuer eines »Studiums in Fernost« schmackhaft machen. Als sie zusagten, bezahlte ihnen die sächsische Universität sogar für ein Semester das möblierte WG-Appartement. Im Gegenzug sollte der Mathematikstudent in einem Blog den in der Westheimat verbliebenen Freunden und Bekannten berichten, wie wenig trist, kulturlos und langweilig der Osten sei ...

Auch Tims damaliger Universitätsrektor Franz Häuser, ein Hesse, riet seinen weststämmigen Leipziger Professoren, mal an ihren alten Gymnasien zu berichten, wie »wunderbar es ist, in Leipzig zu studieren«. Sechs Jahre ist das her - und die Stadt ist inzwischen eine Topadresse auch für Abiturienten West. Sie bildeten hier bereits das Gros der Studierenden, sagt Christof Biggeleben. Der Volkswirt aus dem Sauerland engagiert si...


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