Brandenburg schmiert dem Bund Honig ums Maul
Auf dem Dach der märkischen Landesvertretung in Berlin sind 90 000 Bienen extrem fleißig
»Sie sehen: Die Zahl der Mitarbeiter der Landesvertretung erhöht sich«, schmunzelt Staatssekretär Thomas Kralinski am Dienstag. Auf das Dach der brandenburgischen Botschaft in Berlin stellte Imker Holger Ackermann am 9. Juni zwei Bienenvölker mit zusammen 60 000 Tieren. Die haben sich schnell vermehrt. Ackermann schätzt sie jetzt auf 90 000. Neben der Werbung um Imkernachwuchs geht es Staatssekretär Kralinski darum, »an die süßen Seiten von Brandenburg zu erinnern«.
Die Bienen sind sehr fleißige Mitarbeiter. Am Dienstag kann der erste Honig geerntet werden. Mit deutlich mehr als 30 Kilogramm rechnet der Imker. Mit einem Löffel kratzt er etwas Honig von einer Wabe und kostet. Süß, schmackhaft, ausgezeichnete Qualität! Der Honig soll gläserweise an Gäste der Landesvertretung verschenkt werden. Das habe gewissermaßen eine lange Tradition, erklärt Ackermann. Im Mittelalter sei der kostbare Honig ein der Diplomatie dienendes Präsent unter Herrschern gewesen. Man habe den Fürsten damals »Honig ums Maul geschmiert«.
Ackermann ist 52 Jahre alt, von Beruf Tischler und wohnt in Groß Schauen bei Storkow. Die Bienen sind sein Hobby. Er ist Obmann für Öffentlichkeitsarbeit im Landesverband der Imker. Auf der Landesvertretung haben die Bienen »optimale Bedingungen«, schwärmt Ackermann. »Denn bevor der Berliner früh zur Arbeit fährt, gießt er seine Balkonblumen.« Das sei in Brandenburg nicht möglich. Wenn der Bauer wegen der Trockenheit eine schlechte Ernte einfahre, beantrage er finanzielle Hilfe beim Staat, so Ackermann.
In Berlin mangelt es übrigens nicht an Bienen. Gleich schräg gegenüber sind welche auf dem Dach der Landesvertretung Niedersachsens.
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