Nur 17 Lufthansa-Flieger mit Ost-Städtenamen
Linkenpolitiker Hahn beklagt Ungleichgewicht zwischen Ost- und westdeutschen Städten: »indiskutabel und dringend korrekturbedürftig«
Update 16.08 Uhr: Lufthansa widerspricht André Hahn
Die Lufthansa hat den Vorwurf von LINKEN-Politiker André Hahn zurückgewiesen und eine andere Rechnung aufgestellt. Demnach hat das Unternehmen seit der Wende bei einem Bestand von mehr als 300 Maschinen knapp 51 nach einem ostdeutschen Bundesland oder einer ostdeutschen Kommune benannt. Davon seien momentan bei Lufthansa und ihren Regionallinien noch 28 im Einsatz, sagte Lufthansa-Sprecher Wolfgang Weber.
Nur 17 Lufthansa-Flieger mit Ost-Städtenamen
Berlin. Viel zu wenige Lufthansa-Maschinen tragen nach Ansicht des sächsischen Linke-Politikers André Hahn den Namen einer ostdeutschen Stadt. Bei insgesamt 184 Flugzeugen mit einem Städtenamen sei der Westen 167 Mal und der Osten einschließlich Berlin nur 17 Mal vertreten, kritisierte der Bundestagsabgeordnete am Mittwoch. Bei der Lufthansa-Tochter Germanwings sehe es nicht viel besser aus.
Lesen Sie hier: »Deutschlandkarte: Fliegende Städte« (Grafik von Zeit Online)
»Das gegenwärtig festzustellende Ungleichgewicht zwischen Ost- und westdeutschen Städten hinsichtlich der Taufnamen ist im 25. Jahr der deutschen Einheit völlig indiskutabel und dringend korrekturbedürftig«, erklärte Hahn. Flugzeuge seien ebenso wie die ICE-Züge der Deutschen Bahn gute Werbeträger für Städte und Regionen. Da der Bund bei beiden Unternehmen auch Eigentümer sei, sollte er seinen Einfluss für eine regionale Ausgewogenheit geltend machen.
Hahn hatte das Ost-West-Verhältnis bei den Taufnamen von Lufthansa- Maschinen im Bundesverkehrsministeriums erfragen wollen. Das Ministerium räumte ein, davon keine Kenntnis zu haben und verwies auf die unternehmerische Verantwortung der Deutschen Lufthansa AG. dpa/nd
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