Geschichte als Peepshow
Die Australierin Mary-Elizabeth Andrews hat eine originelle Ausstellung im Deutschen Historischen Museum gestaltet
In der Ausstellung »Zeitschichten. Deutsche Geschichte im Spiegel des Berliner Zeughauses« legt die australische Museologin Mary-Elizabeth Andrews Schichten deutscher Geschichte von 1883 bis heute frei.
Was fasziniert die Australier so an deutscher Geschichte? Der in Sydney geborene Christopher Clark, Autor des umstrittenen Buches »Die Schlafwandler«, bestritt im Öffentlich-Rechtlichen jüngst eine eigene Sendereihe, in der er den Deutschen ihre Geschichte lehrte, während er in einem knallroten VW-Käfer landauf, landab, bergauf, bergab durch Deutschland kutschierte. Und nun ist im Deutschen Historischen Museum in Berlin (DHM) eine Ausstellung zu sehen, die eine Australierin kuratierte.
Mary-Elizabeth Andrews, die der »nd«-Redakteurin freundlicherweise eine Sonderführung einräumt, obgleich sie noch über einem am folgenden Tag zu haltenden Referat brütet, vermag nicht zu bestätigen, dass es ein allgemeines Interesse ihrer Landsleute für deutsche Geschichte gibt. Sehr wohl aber rezipiere man in ihrer Heimat im Kontext mit der Diskussion um den Genozid an den Aborigines und die Wiedergutmachung historischer Schuld geschichtspolitische...
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