Die Ästhetisierung des Holocaust
Wolfram Pyta versucht, Hitler als »Führerkünstler« zu beschreiben - ein höchst fragwürdiges Unternehmen
Ein Ende ist nicht abzusehen. Volker Ullrichs erster Band einer Hitler-Biografie war kaum auf dem Markt, da erschienen eine Bildbiografie von Armin Fuhrer und ein weiteres, vor allem an Jugendliche gerichtetes Buch über den Diktator aus der Feder von Thomas Sandkühler. Der Siedler-Verlag kündigt eine »umfassende« Darstellung Hitlers durch Peter Longerich an. Und dieser Tage nun erschien auch von Wolfram Pyta, der vor ein paar Jahren eine umstrittene Biografie über Hindenburg als Bindeglied zwischen Bismarck und Hitler verfasst hat, ein voluminöses Porträt über den gebürtigen Österreicher, der Kunstmaler werden wollte und zum größten Verbrecher der Menschheitsgeschichte avancierte.
Pyta meint, einen besonders originellen Ansatz bieten zu müssen. Der Verlag dankt es, die Werbung verspricht einen »völlig neuen Blick« auf Hitler, seine Persönlichkeit und Herrschaft. Zunächst: Pytas Anspruch ist in der Tat hoch, sehr hoch sogar. Kultur...
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