Wie ein Anti-Auto zur Legende wurde

Vor 25 Jahren lief der letzte Citroën 2CV in einem portugiesischen Werk vom Band

  • Sebastian Kunigkeit, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Das rustikale Design machte den Citroën 2CV zum Kultobjekt. Dabei hatte der Autobauer ursprünglich eine Bauernkutsche im Sinn.

Es sprach nicht viel dafür, dass diese eigenwillig geformte Wackelkiste aus Blech zur Auto-Legende werden würde. Das Modell wirkte schon bei seiner Vorstellung auf dem Pariser Automobilsalon 1948 wie aus der Zeit gefallen: Ein US-Journalist soll spöttisch gefragt haben, ob der Hersteller denn auch einen Büchsenöffner mitliefern werde. Und der französische Dichter Boris Vian nannte den Wagen später eine »fahrbare Geistesverwirrung«. Dennoch wurde der Citroën 2CV zum Renner - und für Generationen zum Ausdruck eines Lebensgefühls.

Vor genau 25 Jahren, am 27. Juli 1990, lief die letzte Ente im portugiesischen Werk Mangualde vom Band, doch bei Liebhabern ist ihr Charme ungebrochen. Sie schwärmen von der jaulenden Melodie des Boxermotors, der einmaligen Kurvenlage, dem gefühlten Cabrio-Luxus des aufrollbaren Vinylverdecks. Dass Samuel Beckett, der Autor von »Warten auf Godot«, 2CV fuhr, überrascht nicht: Kein anderes Auto verkörpert der...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -