Von der Tiefe des Abgrunds

Am 29. Juli 1890 endete das Leben von Vincent van Gogh. Europaweit wird derzeit in Ausstellungen an den niederländischen Maler gedacht. Eine Ausstellung in Berlin sorgt für eine überraschende Begegnung mit Max Liebermann.

Ich kann ja nichts dafür, dass meine Bilder sich nicht verkaufen», schreibt Vincent van Gogh am 30. Oktober 1888, drei Tage, bevor Gauguin bei ihm in Arles eintrifft. «Einmal aber wird der Tag kommen, da man sehen wird, dass sie mehr als den Preis der Farbe wert sind und mehr als mein ganzes erbärmliches Leben, das ich daran gehängt habe. Ich habe keinen anderen Wunsch als den, keine Schulden mehr zu haben.» Sein abgeschnittenes Ohr ist eine Legende der Kunstgeschichte. Ein Leben zwischen Genie und Wahnsinn. Laut der Pariser Tageszeitung «Le Petit Journal» vom 26. Dezember 1888 heißt es: Es habe jemand namens Vincent, ein Malkünstler aus Holland«, ein mit einer Rasierklinge abgeschnittenes Stück seines Ohres, »eingeschlagen in ein Stück Papier«, dem Türsteher eines »Hauses mit schlechtem Ruf«, also einem Bordell, überreicht. Ebenso mysteriös ist sein Tod, der sich vor genau 125 Jahren am 29. Juli 1890 ereignete. Zweifel am Suizid gab e...