Obama: Stopp für Vorurteile gegen Afrika
US-Präsident sprach vor der Afrikanischen Union
Addis Abeba. US-Präsident Barack Obama hat die Weltgemeinschaft zu einer neuen Einstellung zu Afrika aufgefordert. Weil Afrika sich verändere, müsse auch die Welt »ihre Einstellung zu Afrika ändern«, sagte Obama am Dienstag in einer Rede am Sitz der Afrikanischen Union (AU) in Addis Abeba. Ein halbes Jahrhundert nach der Unabhängigkeit vieler afrikanischer Länder sei es »längst überfällig, alte Vorurteile von einem Afrika, das für immer in Armut und Konflikten feststeckt, beiseite zu legen.« Die Welt müsse vielmehr die »außerordentliche Entwicklung Afrikas anerkennen«.
Die Präsidentin der AU-Kommission, Nkosazana Dlamini-Zuma, würdigte den »historischen Besuch« Obamas als »konkreten Schritt, um die Beziehungen zwischen der AU und den USA auszuweiten und zu vertiefen«. Bei der Begrüßung des US-Präsidenten meinte die AU-Chefin mit Blick auf die frühere Versklavung von Afrikanern in Amerika, dass es ohne Afrika »heute kein Amerika geben« würde.
In seiner Rede mahnte Obama, Afrika müsse den »Krebs der Korruption« bekämpfen. Dies sei die wichtigste Voraussetzung, um das »wirtschaftliche Potenzial Afrikas auszuschöpfen«. Den Volkswirtschaften auf dem Kontinent gingen durch Korruption »Milliarden von Dollar« verloren, die in die Gesundheitsversorgung oder die Schaffung von Arbeitsplätzen investiert werden könnten. Der US-Präsident rief die Präsidenten Afrikas auf, die von Verfassungen vorgegebenen Amtszeiten zu achten. Niemand sollte auf Lebenszeit Staatschef sein.
Obama war am Sonntag als erster US-Präsident in Äthiopien eingetroffen, das ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen die somalische Shebab-Miliz ist. In Addis Abeba beriet der Chef des Weißen Hauses mit Vertretern von Staaten der Region den schleppenden Friedensprozess im Südsudan. Agenturen/nd
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