Frei atmen
Junge Israelis in Berlin
Was er an Deutschland nicht mag? Da muss Ohad Ben-Ari lange überlegen. »Das Wetter könnte manchmal schöner sein«, meint der 40-jährige Israeli und lacht. Seit fünf Jahren lebt der Pianist und Komponist in der deutschen Hauptstadt. Ben-Ari ist einer von geschätzt 11 000 jüdischen Israelis, die sich in Berlin niedergelassen haben - einer Stadt, in der sie auf Schritt und Tritt mit der Erinnerung an die barbarischen Auswüchse der deutschen Geschichte konfrontiert werden. Einer Stadt aber auch, in der viele vom Nahost-Konflikt geprägte Israelis sagen: »Jetzt kann ich endlich mal wieder frei atmen«, wie die Migrationsforscherin Dani Kranz erzählt, die selbst einen israelischen und einen deutschen Pass hat.
Jung, links, gebildet und säkular. So könnte man nach den Worten von Kranz die Israelis charakterisieren, die Berlin zu ihrem neuen Lebensmittelpunkt machen - auf Zeit oder auf Dauer. Die meisten Israelis in Berlin hätten deutsche od...
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