Verweigerte Statistik

Anfang dieser Woche hat die Bundesregierung auf zwei Anfragen aus der Opposition geantwortet. Dabei kam heraus, dass die Zahl der Sozialwohnungen weiter sinkt – gleichzeitig werden aber Wohnungslose weiterhin nicht offiziell gezählt.

Herr Kühn, Sie setzen sich dafür ein, dass es eine bundesweite Statistik gibt, die die Zahl der Wohnungslosen zählt. Warum ist das denn so wichtig?
Bisher wissen wir ja gar nicht, wie viele Leute in Deutschland wohnungslos sind. Erst eine amtliche Statistik macht die Probleme wirklich sichtbar. Und erst dann kann man den Betroffenen gezielt helfen, weil man ihre Situation kennt. Wo es jedoch keine Zahlen gibt, da handelt die Politik häufig nicht.

Aber es gibt doch Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW). Demnach verfügten im Jahr 2012 284 000 Menschen über keinen mietvertraglich abgesicherten Wohnraum. 24 000 von ihnen lebten als Obdachlose auf der Straße.
Ja, aber das sind eben nur Schätzungen und keine offiziellen Zahlen der Bundesregierung. Deshalb ist der Druck zu handeln nicht so groß.

Warum gibt es denn keine amtliche Wohnungslosenstatistik, obwohl in Deutschland sonst fast alles gezählt wi...