Den Weg von 1969 noch einmal gehen
Tom Strohschneider über die wachsende Unsicherheit in Europa, den KSZE-Prozess und Gandhis Friedensbegriff
Es hat Zeiten gegeben, da lag in der Rede vom Ende des Kalten Kriegs eine glaubhafte Hoffnung: Es könnte doch sein, so schien es Anfang der 1990er Jahre, dass zwar die Welt nach der Blockkonfrontation wenn schon nicht eine bessere, so doch eine friedlichere, wenigstens sichere sein werde. Man konnte dafür sogar auf Statistiken verweisen: Zwischen 1987 und 1994 waren die weltweiten Militärausgaben um mehr als 30 Prozent zurückgegangen. Sogar von einer Friedensdividende wurde gesprochen - könnte das Geld, was nicht für Panzer und Gewehre ausgegeben wurde, nicht gar ins Soziale und in Entwicklungshilfe fließen?
Die Hoffnung wird 25 Jahre danach noch vom flüchtigsten Blick in die Zeitung dementiert. Bewaffnete Konflikte allerorten, neue Kriege, alte imperiale Ambitionen. Was etwa in der Ukraine oder in Syrien geschieht, wo Länder zum Austragungsort von konkurrierenden geopolitischen Interessen werden - koste es an Menschenleben, was e...
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