Werbung

20 Millionen Euro mehr für die Bundeswehr

Für NATO-Übungen soll mehr Geld in die Armee fließen

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Zahl der Bundeswehrsoldaten in Auslandseinsätzen sinkt. Dafür übt die Truppe jetzt wieder mehr. Dabei geht es aber nicht nur um Training, sondern auch um Abschreckung. Kritiker warnen vor weiteren Spannungen mit Russland.

Berlin. Wegen der Ukraine-Krise gibt das Verteidigungsministerium in diesem Jahr 20 Millionen Euro zusätzlich für Manöver der Bundeswehr aus. Grund für die Aufstockung der Mittel von 70 auf rund 90 Millionen Euro seien die NATO-Übungen im östlichen Bündnisgebiet, sagte ein Ministeriumssprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Insgesamt schickt die Bundeswehr in diesem Jahr 154 000 Soldaten in internationale Manöver. Das sind etwas weniger als die 160 000 Soldaten im vergangenen Jahr, aber mehr als doppelt so viele wie 2013 mit rund 73 000 Soldaten. Das geht aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der dpa vorliegt.

In Polen und dem Baltikum nehmen 4400 Soldaten an 16 Manövern teil. Das größte Nato-Manöver des Jahres steht noch bevor und findet in Südwesteuropa statt. Vom 28. September bis zum 16. Oktober werden mehr als 30 000 Soldaten aus etwa 35 Ländern an der Übung »Trident Juncture« in Italien, Spanien und Portugal teilnehmen. Darunter werden auch 3000 Bundeswehrsoldaten sein. Das sind mehr, als in allen Auslandseinsätzen der Bundeswehr zusammen.

Die Linken-Abgeordnete Heike Hänsel kritisierte vor allem die Manöver in Osteuropa scharf. Sie seien darauf angelegt, »die Spannungen mit Russland zu verschärfen und die Friedensordnung in Europa zu gefährden«, sagte sie. Das Geld sollte sinnvoller für die verarmte ukrainische Bevölkerung oder Kriegsflüchtlinge ausgegeben werden. dpa/nd

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!