Generelle Tendenz zur Tarifflucht

Das Lohndumping und die Verschlechterung von Arbeitsbedingungen sind im Handel verbreitet

Die Gewerkschaft ver.di kämpft darum, große Unternehmen wie Amazon, KIK und Toys'R'us in die Tarifbindung zu zwingen. Doch der Trend zu Tarifflucht und Billiglohn bleibt im Handel ungebrochen.

Die robusteren Kampfformen hebt ver.di sich für die Vorweihnachtszeit auf, jenen Teil des Jahres also, wenn die Geschäftskassen besonders hell und laut und oft klingeln, insbesondere dann, wenn man, wie der global agierende Händler Toys'R'us, sein Geld mit Spiel- und sonstigen Waren für die ganz Kleinen verdient.

Doch am heutigen Freitag werden hunderte Beschäftigte aus zehn streikenden Toys'R'us-Ladengeschäften nach Köln eilen, zum Sitz der Europazentrale des US-amerikanischen Unternehmens. Sie wollen, dass Toy'R'us, mit seinen 68 deutschen Filialen die hiesigen Tarifverträge des Einzelhandels anerkennt. Der größte Teil der 1700 Beschäftigten verdiene nur den Mindestlohn von 8,50 Euro und arbeite unfreiwillig in Teilzeit. Das Unternehmen diktiere die Arbeitsbedingungen völlig willkürlich, argumentiert man bei der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.

Reich wird man als Verkäuferin oder Verkäufer im Einzelhandel nicht, es sei d...


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