Blockade zwingt Nazis zum Fußmarsch
Antifaschisten stoppen Zug nach Bad Nenndorf - Nur noch 174 Rechtsextremisten begegnen dem wachsenden Widerstand
Zum zehnten Mal sind Nazis am Samstag durchs das niedersächsische Bad Nenndorf gezogen. Marschierten dort im Startjahr rund 1000 Rechtsextreme, waren es jetzt weniger als 200.
»Johnny B« - den Song der »Hooters«, kennen viele, die sich in Nenndorf zur Demo gegen Rechts getroffen haben, und so singen sie an diesem Samstag nach der Melodie des ’87er-Hits: »Nazis raus, so schallt’s aus jedem Haus - so steht’s an jeder Tür, wir wollen euch nicht hier!« Wieder einmal wollen Nazis im Kurort ihren verbalen Schund von sich geben. Am »Wincklerbad«, dort, wo nach dem Krieg NS-Größen von britischen Verhörern misshandelt worden waren.
Wer dort verhört wurde? Zum Beispiel der SS-General Oswald Pohl. Er war maßgeblich an den Ermordungen im KZ Auschwitz beteiligt, leitete die Zerstörung des jüdischen Ghettos in Warschau und wählte Opfer aus, an denen KZ-Ärzte grausame Experimente durchführten. Als Kriegsverbrecher wurde Pohl 1951 gehängt, zuvor hatte er gejammert: In Nenndorf sei er von den Briten verprügelt worden, habe dabei zwei Zähne verloren. Die Zahl derer, die durch Schergen wie Pohl ihr Leben verloren, verschw...
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