Autobahn über heiliges Land
In Mexiko trifft ein Infrastrukturprojekt auf Widerstand und macht den Filz von Politik und Wirtschaft deutlich
Nahe Mexikos Hauptstadt stößt der Bau einer privaten Maut-Autobahn auf Widerstand. Indigene Gemeinden kritisieren sie als Verfassungsbruch und fordern einen Baustopp.
Für den Gouverneur des Bundesstaates México ist die Welt in Ordnung. Ein gutes Projekt für alle - so nennt Eruviel Ávila die neue Autobahn vom Regionalflughafen der 500 000-Einwohner-Stadt Toluca de Lerdo zum Moloch Mexico City. Die Anbindung der Hauptstadt des Bundeslandes an den Sitz der Zentralregierung bringe »Jobs, Investitionen und Wachstum«, so der Politiker der regierenden PRI und damit Parteigenosse von Staatspräsident Enrique Peña Nieto. Schon vor einem Jahr versprach der 46-jährige Ávila auf einem Treffen staatlicher Stellen mit der Bau- und Betreiberfirma, es gebe nur noch »einige juristische und technische Herausforderungen zu überwinden«. Ende 2015 sollten die Arbeiten an der 39 Kilometer langen Autobahn abgeschlossen sein.
Dabei gibt es bereits zwei Autobahnen zwischen den Tälern von Toluca und der Hauptstadt. Auch deshalb ist das Infrastrukturprojekt umstritten. Die Autobahn darf nicht gebaut werden, meinen indigen...
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