Die Wirkung des billigen Geldes verpufft

Die Europäische Zentralbank hat die Leitzinsen stark gesenkt - ohne die Wirtschaft wirklich zu beflügeln

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Die Spitze der Europäischen Zentralbank trifft sich an diesem Mittwoch zu ihrer monatlichen Ratssitzung. Es gilt als ausgemacht, dass die Leitzinsen bei nahe null bleiben. Obwohl dies wenig bringt.

Seit Beginn der Finanz- und Schuldenkrise hat auch die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins bis nahe null gesenkt. Offiziell will EZB-Präsident Mario Draghi auf diese Weise das Abgleiten in eine Deflation verhindern. Zuständig ist die EZB nämlich lediglich für stabile Preise, worunter sie eine Steigerungsrate »von knapp unter zwei Prozent« versteht.

Die extrem lockere Geldpolitik ist politisch durchaus erwünscht. Seit Beginn der großen Krise fungieren Zentralbanken als Stabilitätsanker: Dank der historisch niedrigen Zinsen stiegen die Staatsschulden langsamer. Auch sank der Außenwert des Euro beispielsweise gegenüber dem Dollar, was die Exportchancen europäischer Unternehmen erhöht. Doch der eigentliche Faktor, über den die Niedrigzinspolitik wirken soll, ist der Kredithebel: Banken und Sparkassen können sich Geld bei der Notenbank fast zum Nulltarif leihen, um dieses dann preiswert an Unternehmen weiterzugeben. Billige Kr...


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