Zickenkrieg auf Afrikanisch
Lola Shoneyin gewährt tiefe Einblicke in nigerianisches Familienleben
Nigeria: Jahrelange, brutale Diktatur, Umweltverbrechen multinationaler Ölkonzerne, Korruption, Terror von Boko Haram, damit verbunden die Entführung, Vergewaltigung und Tötung Tausender Frauen und Mädchen, Ebola-Epidemien, hohe Analphabetismus-Quote. Dieser Hintergrund lässt eine blühende Belletristik kaum erwarten.
Lola Shoneyins Debütroman räumt mit einem tief sitzenden Vorurteil auf: dass nämlich die Polygamie ausschließlich eine Sache von Muslimen sei, bei diesen vorzugsweise in Harems oder »Serails« sich abspielend. Die Protagonistinnen dieses Buches sind sämtlich nominale Christinnen, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen auf eine Vielehe eingelassen haben. In einer solchen gibt es strikte Hierarchien nach dem Muster »wer zuerst kommt, mahlt zuerst«, will sagen, die zuerst geehelichte Frau genießt die meisten Rechte, die zweite deutlich weniger,...
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