Mit Kranichen erinnern - und vergessen

Reise an die Orte des Gedenkens in Hiroshima, Nagasaki und Pearl Harbor

Vor den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki steht der japanische Angriff auf Pearl Harbor. An allen drei Orten wird klar: Zentraler Bestandteil der Erinnerung ist das Vergessen.

Sie sind überall. Rot, grün, gelb, blau, in allen Farben des Regenbogens, meist an langen Schnüren dicht aufgereiht, fast wie ein Papier gewordenes Kinderlachen. Der Schmerz Hiroshimas und Nagasakis ist ob der Hunderttausenden von Toten, die durch die Wirkungen der Atombombenabwürfe bis heute starben, monumental. Und doch wirkt sein Symbol, die in Museen, an Plätzen und Denkmälern der beiden Städte schwarmhaft gegenwärtigen Papierkraniche, so klein und zart, so leicht.

Es ist warm und schwül in Hiroshima dieser Tage und doch ist mehr Bewegung in der Stadt als in anderen Sommern. 70 Jahre her ist der Abwurf von »Little Boy«, der rund 80 Prozent der Stadt, Häuser, Infrastruktur und eben auch Menschen zerstörenden Bombe - 70 Jahre, seit für Hiroshima eine neue Zeitrechnung begann: die Zeit »danach«.

Schon seit Wochen streifen die Reporterteams durch die Stadt, vorbei an den Denkmälern im Friedenspark, die an die gestorbenen Kind...


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