Von Reiskörnern und Quanten

Gilles Jobin über abstrakten Tanz, der von der Teilchenphysik geprägt ist

Gilles Jobin hospitierte drei Monate lang am Genfer CERN – der Hochburg der Teilchenphysik. Die Erfahrungen sind in seine Choreografie »Quantum« eingeflossen, die jetzt beim »Tanz im August« zu sehen ist.

Welchen Eindruck machte so eine Wissenschaftsstadt mit ungefähr 10 000 hochgelehrten Geistern auf Sie?
Am Anfang habe ich gedacht, das hat alles gar keine Verbindung zu meiner Welt. Das war eine deprimierende Erfahrung. Andererseits war es für mich auch total interessant, rauszukommen aus der Welt der Kunst und des Tanzes. Die Wissenschaftler, die ich am CERN kennengelernt habe, waren alle neugierig und zugänglich. Ihre Forschungsfelder sind hochinteressant. Hinzu kommt: Sie sind Grundlagenforscher. Das war für mich die wichtigste Erfahrung dieses Stipendiums: wie wichtig Forschung ist, Forschung vor dem eigentlichen Produktionsprozess.

Aber Forschung ist doch auch im zeitgenössischen Tanz elementar. Kein Programmflyer kommt ohne die Erklärung der Bedeutung der Forschung für das jeweilige Stück aus. Was ist da neu?
Es stimmt, wir schreiben viel über Forschung, machen am Ende des Tages aber gar nicht so viel davon. Man steht ja a...


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