Verschleierndes Denken
Knud von Harbou beschreibt in »Als Deutschland seine Seele retten wollte« die Gründung der »Süddeutschen Zeitung«
Die Geschichte von Zeitungen ist ein vernachlässigtes Feld historischer Forschung, wenn man einmal von Autobiografien von und Erinnerungen an Journalisten absieht. Die Standardwerke zur Zeitungsgeschichte nach 1945 sind alle älteren Datums und an einer Hand abzuzählen - Helge Pross (1965), Harold Hurwitz (1972), Uta Hallwirth (1987). Neuere Untersuchungen - etwa die von Christina von Hodenberg (2006) oder Peter Karen (2014) - erreichen nur das Fachpublikum. Umso nötiger und verdienstvoller ist die informative Darstellung der Frühgeschichte der »Süddeutschen Zeitung« (SZ) des ehemaligen Redakteurs Knud von Harbou.
Der Autor möchte zwar sein Buch nicht als wissenschaftliches, sondern deskriptiv-erzählendes Werk verstehen, aber das ist falsche Bescheidenheit. Von Harbou hat sich ins Archiv gesetzt und die 44 Bände mit 30 783 Seiten im Zeitungsformat durchgearbeitet. Das Ergebnis ist eine glänzend geschriebene Geschichte, die sich in ...
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